Selbstorganisation und Zeitmanagement
bei der ortsunabhängigen Arbeit

21.06.2023 9:02 | Linda Schenker

Selbstorganisation und Zeitmanagement – das sind die zwei wahrscheinlich grössten Herausforderungen, um das digitale Nomadenleben geniessen zu können. Je nachdem, welcher Tätigkeit du nachgehst, unterscheiden sich die Voraussetzungen. Im Beitrag zu Jobs für digitale Nomaden findest du unterschiedliche Berufe, die sich als remote Tätigkeit eignen. In diesem Artikel erfährst du, wie du durch Selbstmanagement die Balance zwischen Arbeit und Freizeit findest. Zudem gibt es einige Tipps, die dir helfen, eine längere Reise vorzubereiten, auf die du deine Arbeit mitnimmst.

Aufbau der Selbständigkeit, Workload und Kommunikation

Digitale Nomadin arbeitet sitzend am Boden.

Halte deine Ausgaben tief und gewöhne dich daran, auch in unkonventionellen Positionen zu arbeiten. (Foto: Andrea Piacquadio / pexels)

In diesem Abschnitt geht es vor allem um den Aufbau der ortsunabhängigen Arbeit in der Selbständigkeit. Im Angestelltenverhältnis müssen entsprechende Abmachungen mit dem Unternehmen getroffen werden. Dies kann einfacher sein, ist jedoch wahrscheinlich mit mehr fixen Verpflichtungen verbunden. Als dein eigener Boss dagegen bist du sehr frei, trägst allerdings auch die volle Verantwortung für dein Einkommen. Beachte, dass Kunden oder Follower gewisse Erwartungen mitbringen. Um dauerhaft erfolgreich zu sein, sollten diese erfüllt werden.

Selbständigkeit als digitale Nomadin oder digitaler Nomade aufbauen

Wenn du ganz am Anfang stehst mit deinem Business, zähle auf dein Umfeld. Fange klein an und gehe auf bestehende Kontakte zu. Erzähle möglichst vielen Menschen von deinem Vorhaben. Das sogenannte Vitamin B oder die Mund zu Mund Werbung kann dir die ersten Aufträge verschaffen oder du lebst sogar bald komplett davon und kannst auf teure Marketingmassnahmen verzichten. 

Wenn du einen potenziellen Kunden triffst, sei ehrlich. Es ist wichtig, dass Auftraggebende von deinem Vorhaben erfahren, als digitaler Nomade oder digitale Nomadin im Ausland zu arbeiten. Die meisten Menschen finden das interessant und du gewinnst sogar Sympathiepunkte. Lerne in einem grösseren Betrieb deine Ansprechpersonen persönlich kennen. Besuche sie besonders am Anfang oft und baue eine Beziehung auf. Dies hilft der guten Zusammenarbeit über die Distanz. Schliesse, wenn möglich, langfristige Verträge ab, denn das gibt dir eine gewisse Sicherheit.

Steuere deinen Workload und kommuniziere mit deinen Kunden

Nein sagen fällt manchmal schwer. Doch es gibt wahrscheinlich niemanden, der unterwegs sein und dann die Mehrheit der Zeit arbeitend verbringen will. Wenn spannende und lukrative Aufträge anstehen, dann solltest du deine Reise vielleicht verschieben. Lehne Arbeiten ab, wenn es nicht anders geht oder teile deinem Kunden mit, wann du wieder zurück bist. Auch das gehört zu einem guten Selbstmanagement.

Organisiere dich bereits vor deiner Abreise. Arbeite so viel wie möglich ab, damit deine Task Liste schlank wird, bevor du losziehst. Dann kannst du den Trip per Campervan, Zug, Schiff oder Flugzeug an dein erstes Ziel entspannt geniessen. Informiere unbedingt alle deine Kunden frühzeitig darüber, wann du nicht oder nur schwer erreichbar bist. Besonders unterwegs ist es wichtig, dass du Termine einhalten kannst und Tasks zuverlässig erfüllst. Das schafft Vertrauen. 

«Wie du am Ende deines Lebens wünschest
gelebt zu haben, so kannst du jetzt schon leben

Mark Aurel

Einflüsse auf Selbstorganisation und Zeitmanagement 

Wenn du das erste Mal mit deiner ortsunabhängigen Arbeit unterwegs bist, fällt deine tägliche Routine weg. Vielleicht hast du davor feste Zeiten eingehalten und dir deinen fixen Arbeitsplatz daheim oder in einem Co-Working-Space eingerichtet. Solche Abläufe sparen nämlich Energie. Ziehst du nun los in die weite Welt, geht diese Struktur verloren. Doch es gibt einige Hacks, die dich dabei unterstützen, ein gutes Zeitmanagement aufzubauen und dich für die Arbeit während der Reise zu motivieren.

Einflüsse auf Selbstorganisation und Zeitmanagement 

Wenn du das erste Mal mit deiner ortsunabhängigen Arbeit unterwegs bist, fällt deine tägliche Routine weg. Vielleicht hast du davor feste Zeiten eingehalten und dir deinen fixen Arbeitsplatz daheim oder in einem Co-Working-Space eingerichtet. Solche Abläufe sparen nämlich Energie. Ziehst du nun los in die weite Welt, geht diese Struktur verloren. Doch es gibt einige Hacks, die dich dabei unterstützen, ein gutes Zeitmanagement aufzubauen und dich für die Arbeit während der Reise zu motivieren.

Durch Gewohnheiten die Selbstorganisation erleichtern

Gewohnheiten ersetzen die Notwendigkeit, dich jeden Tag neu zu orientieren. Und dadurch richtest du dir fast automatisch eine gewisse Selbstorganisation ein. Das könnte in etwa so aussehen:

  1. 6:30 Uhr aufstehen
  2. 6:45 - 7:45 Uhr Morgenroutine
  3. 8:00 - 12:00 Uhr Arbeit
  4. 12:00 - 13:00 Uhr Mittagessen
  5. 13:00 - 15:00 Uhr Arbeit
  6. ab 15:00 Uhr Freizeit

Die Organisation und das selbständige Arbeiten fallen in einem solchen Alltag mit der Zeit leicht, weil die Tage mehr oder weniger gleich aussehen. Ganz am Anfang kann es sein, dass du eine Weile brauchst, bis du dich daran gewöhnt hast. Sein eigener Chef zu sein, hat viele Vorteile, doch es braucht manchmal einen Zacken mehr Selbstdisziplin. Ein Gemeinschaftsbüro mit einer entsprechenden Arbeitsatmosphäre hilft der Produktivität auf die Sprünge. Diese sind auch im Ausland immer häufiger anzutreffen. Bei unregelmässigen Arbeitszeiten, zum Beispiel durch Termine, markiere in deinem Kalender Blöcke, in denen du fokussiert arbeiten willst. 

Ein digitaler Nomade arbeitet auf einer Terrasse.

Wenn du deine Selbstorganisation im Griff hast, kannst du überall arbeiten. (Foto: Airfocus-E. / unsplash)

Zeitmanagement bringt Entspannung in den Alltag von digital Nomads

Eigentlich fängt die Herausforderung Selbstmanagement erst hier richtig an – auf der Reise. Hast du deine Routine zuvor gefunden, wirst du es auch unterwegs schaffen, deine Tasks abzuarbeiten. Versuche, gerade am Anfang, dich nicht zu überfordern, indem du dir zu viel vornimmst. Lasse dir etwas Zeit zum Eingewöhnen am neuen Ort. Das braucht vielleicht erst mal ein paar Tage Geduld. Richte dir in deinem Ferienhaus, deinem Airbnb oder deinem Hotelzimmer deinen Büroplatz ein oder suche einen lokalen Co-Working-Space. Übergangsweise sind auch ruhige Lobbies oder Cafés geeignet.

Versuche eine neue Routine zu schaffen. Im Idealfall hast du deinen Workload vor deinem Trip angepasst oder es stehen zumindest keine dringenden Tasks an. Lege am besten wieder einen Ablauf fest, der demjenigen ähnelt, den du bereits kennst. 

  • Stütze dich dabei auf fixe Tage, Halbtage oder feste Arbeitszeiten, die du dir im Kalender einträgst. 
  • Nimm dir bewusst Zeit für die Organisation zum Beispiel immer am Montagmorgen.
  • Teile dir für deine Arbeitstage bestimmte Aufgaben zu, die du bis zu einem vorgegebenen Termin erledigen willst. 

Tipp: Plane deine Aufgaben und deine Arbeitszeiten fix. Das erleichtert es dir, deinen Fokus zu behalten und beschert dir mehr Freizeit.

Selbstorganisation mit Apps und Tools für digitale Nomaden

Je nach Tätigkeit und Anzahl Kunden wirst du verschiedene Tools für die Organisation benutzen. Es macht Sinn, wenn du dich deinen Auftraggebenden anpasst. Das gehört zu einem guten Service. Natürlich kannst du auch Tools vorschlagen, mit denen du bereits arbeitest. Versuche synchrone Programme zu wählen, auf die du von all deinen Geräten aus zugreifen kannst. Dies erlaubt dir, auch unterwegs mal etwas mit dem Smartphone schnell zu erledigen. Richte deine Tools schon daheim in deiner gewohnten Umgebung ein und gewöhne dich an die Arbeit mit ihnen. 

Das Büro für unterwegs ist im Idealfall komplett digital 

Cloud-Lösungen wie iCloud, Google Drive oder Dropbox bieten sich an zur Kreation und Ablage von Dokumenten. Webex Teams, Slack oder Skype sind praktische Kommunikationstools, über die du Videokonferenzen abhalten, chatten und Dokumente austauschen kannst. Als Redaktionsplan eignen sich Trello oder Google Tabellen. Arbeite mit so wenigen Tools wie möglich und so vielen wie nötig. Erkundige dich in deiner Branche, womit andere arbeiten, die den gleichen remote Job ausführen wie du.

Eine junge Frau geniesst ihre Freizeit in einem Rapsfeld.

Eine gute Organisation hilft dir, deine Pausen zu geniessen und Neues zu entdecken. (Foto: Josh Hild / pexels)

Keep it simple – je einfacher, desto effizienter die Selbstorganisation

Neben den Tools, die du mit deinen Kunden teilst, brauchst du auf jeden Fall auch ein eigenes Task Management für deine Selbstorganisation. Vielleicht reicht bei deinem remote Job ein Redaktionsplan für dein Zeitmanagement. Eine andere gute Möglichkeit ist, deine Tasks dort zu sammeln, wo du deine Stunden speicherst. Das kann zum Beispiel eine ganz simple Google Tabelle sein. Oder trage deine anfallenden Arbeiten direkt in deinem Kalender ein. Ideal ist es hier, ein Tool zu finden, das du oft und gerne benutzt und das keine komplizierte Handhabung erfordert. In Frage kommen:

  • Clickup
  • Asana
  • Trello
  • usw.

Wenn du weitere Tipps brauchst, dann schreibe uns eine Mail auf blog@dq-solutions.ch und schau bald wieder vorbei. Die Reihe über digitale Nomaden geht bald in die dritte Runde, die sich mit der technischen Ausrüstung für unterwegs auseinandersetzt.

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